Runde 120 Aussteller fanden sich am 13.10.2024 in der hervorragend besuchten Lübecker Musik- und Kongresshalle zusammen, um ein breites Spektrum an möglichen ehrenamtlichen Engagements zu zeigen – von A wie Auto Club Europa bis hin zu W – Weltladen Lübeck e.V. Mittendrin D – wie „Deutsche Vereinigung der Schöffinnen und Schöffen (DVS) Landesverband Nord e.V.“
Vertreten durch Jessica Kollhorst aus Hamburg und Markus Hagge aus Lübeck führten wir eine Vielzahl von Gesprächen mit Interessierten und machten dabei Werbung für das Amt eines ehrenamtlichen Richters / einer ehrenamtlichen Richterin (im Strafprozess Schöffe / Schöffin genannt) an sich, aber natürlich auch für unseren Verein.
So gab es eine Vielzahl von Fragen – vom simplen „was ist ein Schöffe überhaupt“ bis hin zu ganz konkreten Fragen „wie wird man Schöffe, wie viel Zeit muss man aufwenden, welche Rechte und Pflichten hat ein Schöffe“ und dergleichen. Da war es auch überhaupt kein Hindernis, dass bei den Schöffen die Wahlperiode gerade erst begonnen hatte – so hatten wir z. B. eine 22jährige am Stand (die damit für dieses Mal ohnehin zu jung gewesen wäre, denn um Schöffe / Schöffin zu werden, muss man mindestens 25 sein), die sich aber trotzdem ausführlich informiert hat und sich das nächste Mal (die nächste Wahlperiode beginnt am 1.1.2029, womit sie die Altersgrenze dann erfüllt) unbedingt bewerben will – wir wünschen viel Erfolg, denn Schöffinnen und Schöffen repräsentieren die Gesellschaft, wo auch junge Menschen zwingend dazu gehören.
Großes Thema war die geplante Zusammenlegung der meisten Fachgerichte in Schleswig-Holstein auf einen Standort. Diese geplante Maßnahme der Schleswig-Holsteinischen Landesregierung stieß auf großes Unverständnis (auch wir haben übrigens unsere Kritik daran geäußert). Durchgehender Tenor war die Hoffnung, dass diese Maßnahme noch einmal überdacht wird.
Bei vielen Standbesuchern ebenfalls großes Thema war §33 Nr. 2 GVG – was verbirgt sich dahinter: nun, hier ist die Höchstaltersgrenze für Schöffinnen und Schöffen geregelt. Wer am Tag des Beginns einer Wahlperiode älter als 69 Jahre ist, kann kein Schöffe / keine Schöffin mehr werden. Eine auch in unseren Augen unsinnige Altersgrenze, für deren Abschaffung wir uns einsetzen.
Weniger ein Schwerpunkt (das war bei so einer Messe aber auch nicht zu erwarten) waren Gespräche mit Menschen, die bereits Schöffe / Schöffin oder ehrenamtlicher Fachrichter / Fachrichterin sind – aber auch die gab es natürlich und wir konnten die eine oder andere auch ganz konkrete Frage beantworten.
Wir danken dem ePunkt Lübeck für die ausgezeichnete Organisation der Ehrenamtsmesse und für die Möglichkeit, unsere Arbeit als Verein wie auch als ehrenamtlicher Richter / Richterin dort darstellen zu können.
